Nazi Rocker werden von Verfassungsschutz beobachtet


Sie sehen aus wie Rocker, tragen Kutten und Aufnäher. Doch mit Hardcore-Bikern wie den Hells Angels MC oder den Bandidos MC wollen Mitglieder der rechtsextremen Bruderschaften nichts zu tun haben.

DIE NAZI-ROCKER VON BRANDENBURG!
Der Verfassungsschutz beobachtet acht aktive Bruderschaften wie die Brigade 8 in der Mark, eine weitere ist inaktiv, eine andere mittlerweile verboten. „Das sind fast 50 Prozent aller rechtsextremen Organisationen, die wir in Brandenburg überhaupt haben“, so ein Mitarbeiter des Geheimdienstes zu BILD. Mit den Bruderschaften wollen Neonazis einen „elitären Zirkel schaffen und eine engere Bindungskraft erreichen“, die Kameradschaften oder Parteien nicht bieten. Die Mitglieder sehen ihre Verbindung eher als „Lebensbund“, nennen sich deshalb Brüder. Motorräder spielen keine Rolle.

Lediglich das Outfit, die Hierarchien, die Vorliebe für Kraft- und Kampfsport und englische Begriffe habe man aus der Biker-Szene übernommen.

„Das Interessante ist, dass sie von den klassischen Rocker-Gruppen in Brandenburg geduldet werden“, so der Verfassungsschützer. Die Präsidenten melden ihre Nazi-Bruderschaft für gewöhnlich offiziell bei Hells Angels oder Bandidos an. Sie versprechen, keine Konkurrenz zu sein. „Kein Drogenhandel, keine Türsteher-Jobs, keine Geschäfte im Rotlicht-Milieu.“

Die klassischen Rocker-Clubs erteilten nach Angaben des Verfassungsschützers nur eine Auflage: Die Kutten der Bruderschaften dürfen nicht in der Öffentlichkeit getragen werden. „Deshalb sind sie auch nur sehr selten bei Demonstrationen und fast ausschließlich bei internen Veranstaltungen zu sehen“, so der Beamte.

Doch mittlerweile hätten sich die rechtsextremen Bruderschaften in Brandenburg emanzipiert. „Wir stellen zunehmend Verbindungen zur organisierten Kriminalität fest. Weniger im Rotlicht-Bereich, eher im Security-Gewerbe oder bei Türsteher-Diensten.“



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