Ex Hells Angels Member auf Knast Ausflug

Es war einer der geheimsten „Ausflüge“ eines Berliner Gefangenen! Holger „Hocko“ Bossen, einst einer der mächtigsten Hells Angels Member in Deutschland, ist am Freitagmorgen in einer geheimen und besonders geschützten Polizeimission vom Knast JVA Heidering in Großbeeren (Brandenburg) nach Norddeutschland gebracht worden. In einem kleinen Ort an der Grenze zu Dänemark nahm der ehemalige Berliner Hells Angels Nomads Ex Präsident an der Beerdigung seiner Mutter teil, die vor sechs Wochen verstorben war. Das erfuhr die BILD aus Sicherheitskreisen in Schleswig-Holstein.

Holger Hocko B. wurde während der mehrstündigen Hin- und Rückreise in einem Gefangenentransporter von vermummten und schwer bewaffneten Beamten eines Personenschutzkommandos (PSK) der Berliner Polizei und mehreren Fahrzeugen begleitet. „Die Berliner Kollegen haben keine Rücksicht auf Ferien-Staus auf den Autobahnen genommen, sondern sind über die Rettungsgassen durchgebrettert“, so ein Polizeiführer aus Flensburg.

Hintergrund der massiven Sicherheitsmaßnahmen ist, dass der Ex Hells Angels Berlin Rocker in so genannten Bad Standing die Bruderschaft verlassen hat. Bedeutet: Er ist vogelfrei, kann jederzeit von seinen ehemaligen Brüdern der Hells Angels angegriffen, schwer verletzt oder gar getötet werden.


Die Lebensgeschichte von Hocko Bossen ist geprägt durch Gewalt: Er hatte im Juni 2012 einen Mord in Auftrag gegeben. Ein Killer sollte seinen ehemaligen „Sergeant at Arms“ (Waffen- und Regel-Offizier) André Sommer töten. Nach dem Rauswurf von Holger Bossen von den Hells Angels MC Nomads Berlin wurde André Sommer Nachfolger an der Spitze der Berliner Hells Angels. Und offenbar gab es noch offene Rechnungen: Im Mai 2011 lauerte ein Todeskommando dem Ex-Rockerboss Bossen auf dessen Grundstück in Altlandsberg (Märkisch-Oderland) auf und misshandelte ihn schwer.

Da Hocko durch die angeblich „ausgerichteten Grüße“ der Angreifer zu wissen glaubte, das Auftraggeber des Überfalls auf ihn Andre Sommer gewesen sein soll, gab er nun seinerseits einen Mord in Auftrag. Der verhasste Nachfolger überlebte sieben Schüsse schwer verletzt, während sein Widersacher ein Jahr darauf vor dem Landgericht Berlin wegen Anstiftung zum Mord zu einer Freiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt worden war.

Zuletzt wurde Holger Hocko Bossen in einer Potsdamer Klinik wegen des Verdacht auf Schlaganfall behandelt. Einem seiner damaligen besten Freunde und Vertrauten, Chef-Rocker Frank Hanebuth (52), hingegen geht es besser. Er heiratete Freitag seine Lebensgefährtin Sarah (36) in Bissendorf bei Hannover.




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