Stefan Süske war Mitglied bei den Hells Angels Berlin, verdiente an Prostituierten, prügelte an der Seite seiner Rockerbrüder. Doch als zwei Menschen ermordet wurden, geriet er in Grübeln. Und nun packt er aus.
Der Mann mit den muskulösen Oberarmen hebt die Hand, zeigt auf die andere Seite der Straße. „Dit war unser Teil. Wer hier Geld verdienen wollte, hatte an uns zu zahlen.“ Ein Motorrad knattert vorbei. Der Mann guckt hinterher. Er ist wachsam, denn er wird gesucht. Gesucht von Rockern, die er jahrelang als „Brüder“ bezeichnete, für die er hier auf dem Strich der Oranienburger Straße viel Geld verdiente. „Manche der Mädels haben 1000 Euro die Woche verdient, manche 10.000. Uns ging’s nicht schlecht. Schöne Autos, schöne Wohnung, schönes Leben.“ Dann passierten zwei Morde und er stieg aus, verließ die Gang. Seitdem lebt Stefan Süske, 34, ein neues Leben.
Eins, von dem er noch nicht weiß, wie es werden wird. „Vielleicht mach ick ne Autowerkstatt auf. Schrauben hab ick im Knast gelernt. Bin jetzt Mechatroniker“, sagt Süske, grinst und beginnt zu erzählen: über seinen ersten Puff, über Russen, die mitkassieren wollten, über seinen Kumpel, der angeklagt war, einen Mord begangen zu haben, über einen Anwalt, der ein Support Hells Angels Shirt trägt, über Drogen im Knast. Und vor allem über sein Charter, die Hells Angels Berlin Central.
Eine Gang, von der LKA Berlin Dezernatsleiter Stephan Strehlow sagt, dass sie die „brutalste der Stadt ist und ohne Rücksicht auf Verluste agiert.“
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Germany - Spiegel.
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