Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der 26-Jährige wie im Blutrausch auf sein Opfer einstach.
Das Video startet um 16.39 Uhr und 33 Sekunden am Dienstagnachmittag. Zunächst scheint es, als vertreiben sich die drei Männer im hinteren Bereich des Büdchens die Zeit. Alle drei trinken jeweils eine Dose Redbull.
Als sich der Mann im weißen Shirt mit dem Rücken zu seinem Kumpel dreht, trinkt dieser noch einen Schluck aus der Dose. Gleichzeitig zieht er mit der rechten Hand ein Messer aus der Jacke. Ohne ein Wort, ohne einen Streit, rammt er dem 36-Jährigen Mitglied der Hells Angels Cologne das Messer in den Rücken.
Messerstich ins Auge
Bis das Opfer reagieren kann, sticht der Angreifer mehrfach auf den Rücken ein und trifft dabei Organe wie Lunge und Niere. Es kommt zu einem kurzen Kampf, in dessen Verlauf der Täter dem muskulösen Rocker auch einen Stich in das linke Auge versetzt. Der unbeteiligte dritte Mann stürmt in Angst davon.
Für wenige Sekunden verlagert sich die Auseinandersetzung in einen nicht einsehbaren Bereich. Der Rocker weiß, dass es nun um sein Leben geht und wehrt sich mit allen Kräften. Schließlich kann er seinem Gegner das Messer entreißen. Während der Angreifer bemerkt, dass er den Hells Angels Köln Member schwer genug verletzt hat und aus dem Kiosk stürmt, sackt der 36-Jährige zusammen.
Lebensgefährliche Verletzungen
Er hält sich mit der linken Hand das linke Auge, in der rechten Hand hat er das Messer, das er schließlich vor sich auf den Boden wirft. Es gelingt ihm trotz der lebensgefährlichen Verletzungen, sich noch einmal aufzurappeln.
Mit letzter Kraft humpelt er benommen aus dem Kiosk. Vor der Tür bricht er zusammen. Als Polizisten und Rettungskräfte eintreffen, ist der Schwerverletzte noch ansprechbar. In der Uniklinik kämpfen die Ärzte weiter um das Leben des Rockers, der in den nächsten Tagen eine Shisha-Bar direkt neben dem Kiosk eröffnen wollte.
Handelte Täter im Auftrag?
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Täter, der in Nähe des Tatorts schnell gefasst wurde, wegen versuchten Mordes. „Das Video lässt den Schluss zu, dass es sich hier um eine Auftrags-Tat handelt“, so ein Ermittler. Möglich, dass der Höllenengel an diesem Tag sterben sollte.
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