Razzia gegen Hells Angels in NRW

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Mittwochmorgen in 16 nordrhein-westfälischen Städten Wohnungen und Geschäfte im Hells Angels Rockermilieu in NRW durchsucht.

Hintergrund ist ein Verbot einer im Großraum Erkrath aktiven Gruppe der Hells Angels und deren Teilorganisation Clan 81 Germany durch das Innenministerium, wie die Polizei in Essen mitteilte.

Über 700 Polizisten, darunter Spezialeinsatzkommandos, Einsatzhundertschaften und Mitarbeiter aus dem Bereich Organisierte Kriminalität, waren im Einsatz und durchsuchten mehr als 50 Wohnungen und Geschäftsräume des Vereins und der Unterstützer.

Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat das Verbot der Erkrather Hells Angels Ortsgruppe Hells Angels MC Concrete und der Unterstützerorganisation Clan 81 Germany am Mittwochmorgen bekanntgegeben.

Die Hells Angels versuchen Macht- und Gebietsansprüche aggressiv gegen verfeindete Klubs durchzusetzen. Der Rechtsstaat nimmt nicht hin, dass Parallelgesellschaften wuchern, in denen seine Autorität und das Gewaltmonopol missachtet werden. Deshalb ist das heutige Verbot des Erkrather Hells Angels Charters und seiner Unterstützerorganisation ein wichtiges Signal“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul.

Die Mitglieder des Vereins sind nachweislich kriminell. Ihr Alltag besteht aus Gewalt, Waffen, Drogen und Zwangsprostitution. Im August vorigen Jahres kam es mitten in Erkrath zu einer Massenschlägerei mit einer verfeindeten Gruppierung, bei der auch Polizisten verletzt wurden. Die Menschen versetzt das verständlicherweise in Angst und Schrecken. Deshalb ist es wichtig, dass die NRW-Polizei jetzt schnell und robust wieder für Recht und Ordnung sorgt.“

Bei dem Polizeieinsatz soll auch Vereinsvermögen beschlagnahmt werden, sagte Lars Lindemann, Sprecher der Polizei Essen. In Erkrath seien etwa Motorräder sichergestellt worden. Seit Mittwochmorgen um 6 Uhr laufe die Aktion. „Es ist noch deutlich zu früh, da eine Bilanz zu ziehen“, sagte Lindemann weiter. Er geht davon aus, dass sich der Einsatz noch bis in den Nachmittag ziehen werde. „Aktuell gehe ich von einem störungsfreien Verlauf aus.“ Zu möglichen Festnahmen konnte die Polizei noch keine Angaben machen.


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