Razzia wegen Poker-Betrug

Poker Betrug
Im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen eines groß angelegten Betrugs bei Pokerspielen hat die Polizei bundesweit mehrere Tatverdächtige vorläufig festgenommen.

Einsatzkräfte des Landeskriminalamt Sachsen durchsuchten am Dienstag außerdem 23 Wohnungen und andere Objekte in Sachsen, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg.

Bereits seit Oktober 2017 ermittelt die Staatsanwaltschaft Dresden wegen des Verdachts auf Verbrechen des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs gegen derzeit 15 Beschuldigte. Bei mehreren Tatverdächtigen handelt es sich demnach um Mitglieder des Rockerklub Hells Angels MC Berlin Central, so ein Sprecher des LKA Sachsen.

Seit mindestens April 2014 sollen die Tatverdächtigen regelmäßig Pokerrunden organisiert haben, zu denen sie „vorrangig liquide, teils auch prominente oder besonders in der Öffentlichkeit stehende Personen“ anwarben. Bei den Spielen sollen sie mit manipuliertem technischem Spezialequipment „bewusst und gewollt betrogen“ haben.

Der Gewinn der Gruppierung bewegte sich demnach pro Spieltag im vier- bis fünfstelligen Eurobereich und wurde untereinander aufgeteilt. Seit 2014 wurde nach bisherigen Erkenntnissen auf diese Weise ein Gesamtgewinn von mindestens 660.000 Euro erzielt, wobei die Ermittlungen noch andauern. Solche Pokerrunden fanden unter anderem in Dresden, Hamburg, Leipzig und auf Mallorca statt.

Am Dienstag wurden nach LKA-Angaben sechs Haftbefehle vollstreckt. Die Tatverdächtigen sollte im Laufe des Tages den Haftrichtern vorgeführt werden. Bei den Durchsuchungen wurden zudem zahlreiche Beweismittel gefunden, darunter manipulierte Ausrüstung und Datenträger, ferner eine Schusswaffe und Betäubungsmittel. Insgesamt waren rund 300 Beamte im Einsatz.


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