Polizei stellt 1 Tonne Koks sicher

hells angels hamburg
Dieser Schlag gegen die Organisierte Kriminalität hat gesessen: Gratulation, Polizei Hamburg zu diesem beeindruckenden Erfolg!“

Innensenator Andy Grote (50, SPD) auf Twitter.

Am Freitag wurde klar, was für dicke Fische den Rauschgift-Fahndern ins Netz gegangen sind: Sie beschlagnahmten mehr als eine Tonne Kokain aus Brasilien im Wert von bis zu 200 Millionen Euro, ein Kilo Marihuana und 170 000 Euro in bar!

Der Schnee-Fall der Hamburger Polizei
Donnerstagnachmittag. Fahnder beobachten am Billhorner Röhrendamm im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort nahe der Elbbrücken drei Deutsche (40, 40, 49), einen Italiener (28) und einen Polen (43) beim Entladen eines Containers. Als gut 1000 Pakete mit jeweils einem Kilo Kokain raus sind, schlagen schwer bewaffnete SEK-Beamte zu.

Wer ist die Drogen-Bande?
Im Mittelpunkt steht nach Ermittlungen der Polizei Martin P. (39) aus der Hafen-City, ein führendes Mitglied der Hells Angels Hamburg Harbor City. Er wurde am Donnerstag ebenso festgenommen wie seine mutmaßlichen Komplizen aus Rothenburgsort, hinzu kamen ein Pole (45) und ein Deutscher (25).

Gegen P. hatte die Polizei bereits im Februar ermittelt. Doch damals floppte eine Razzia. Es wurden nur 20 Gramm Marihuana sichergestellt. Die Ermittler blieben jedoch dran. Nun der Riesen-Erfolg!

Wie läuft der Drogenschmuggel?
Zoll-Sprecher Stephan Meyns: „Wir verzeichnen in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg der Kokain-Sicherstellungen in Norddeutschland. Das meiste kommt aus Süd- und Mittelamerika, die großen Mengen werden hauptsächlich im Seeverkehr nach Europa transportiert.“

Erst Anfang dieses Monats hatten Zöllner rund 200 Kilo Koks im Hafen sichergestellt, es war zwischen Kaffee versteckt. Der Hafen ist seit Jahren die Drehscheibe der Drogen-Mafia! Steckt sie auch hinter den jüngsten Schießereien in Hamburg?

Fakt ist: Um den lukrativen Drogenhandel tobt seit Monaten ein blutiger Krieg. Jüngste Höhepunkte:
Beim Einkaufszentrum Wandsbek Quarree wurde am 10. Oktober ein Albaner (39) niedergeschossen, drei Männer flüchteten. Polizeisprecherin Heike Uhde: „Nach den ersten Erkenntnissen könnten Streitigkeiten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln Hintergrund der Tat sein.“

Am 2. November fiel dann auf der Wandsbeker Chaussee ein Aserbaidschaner (42) mit einem Bauchschuss aus einem Jeep. Das Opfer und seine beiden Begleiter äußern sich nicht zu den Hintergründen.

Denn Schweigen gilt im Rockermilieu als eiserne Regel.


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