Türke Drogenkurier der Hells Angels

Kokain Handel
Es war einer der größten Kokain Funde der Hamburger Kriminalgeschichte: Im November vergangenen Jahres stellte die Polizei in einem Laster knapp eine Tonne Kokain sicher.

Mutmaßlich bestellt von Martin P., einem hochrangigen Mitglied der Hamburger Hells Angels, der den Stoff in Hamburg und Schleswig-Holstein „verteilen“ wollte. Nun wurde der Türke Ömer Ö. bei der Einreise nach Hamburg festgenommen – ist er der Drogenkurier der Hells Angels, der für sie die Ware aus dem Hafen schmuggelte?

Erst mit der Sicherstellung der rekordverdächtigen Drogenmenge ergab sich den Ermittlern langsam das Konstrukt, das sich hinter dem Deal verbarg. So fing die Schmuggelhistorie bereits im Juni 2018 an, als Zöllner zwischen Paletten mit Thunfischdosen aus Ecuador mehrere Blöcke mit insgesamt 63 Kilogramm Kokain sicherstellten. Weil der Lasterfahrer Ömer Ö. „gesteigertes Interesse“ an der Ladung zeigte, fing der Zoll Hamburg an, ihn zu beobachten.

Dabei kam raus: Der 43-Jährige, der bei einer Hamburger Transportfirma angestellt ist, soll sich mehrere Male im europäischen Ausland mit mutmaßlichen Mitgliedern südamerikanischer Drogenkartelle getroffen haben, um die weitere Distribution zu planen. Anhängen konnte man ihn zunächst allerdings nichts.

Sporttaschen voller Koks
Kurz darauf hatte er versucht, einen Container aus Brasilien abzufangen und mit seinem Sattelschlepper in die Stadt zu bringen. Das Vorhaben scheiterte, da die Ladung für den Abtransport noch nicht bereit gewesen war.

Inhalt: Getrocknete Zitronen – und mehrere Sporttaschen, gefüllt mit mehr als 650 Kilogramm reinstes Kokain. Auch in einer von ihm abgeholten und auf das Gelände einer Logistikfirma abgestellten Kaffee-Fuhre, die ebenfalls aus Brasilien kam, befanden sich 210 Kilo Kokain.

Ömer Ö. soll sich in die Türkei abgesetzt haben
Am 8. November kam es dann zur Sicherstellung von knapp einer Tonne Kokain in Rothenburgsort durch das Landeskriminalamt Hamburg. Elf Personen wurden dabei festgenommen, darunter auch Martin P.

Ob Ö. auch für diese Lieferung verantwortlich war, ist bislang noch unklar.
Fakt ist, dass er sich danach in die Türkei abgesetzt hatte. Mutmaßlich auf der Flucht vor dem Gesetz. Laut „NDR“, die den Haftbefehl einsehen konnten, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Mann „in die Organisation internationaler Rauschgiftgeschäfte eingebunden“ ist. Anfang dieses Jahres wurde er bei der Einreise nach Hamburg festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft und schweigt.


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