Gremium Rocker schoss auf SEK

Ein Rocker des Gremium MC Motorradclub soll auf die Haustür geschossen haben, als SEK-Beamte sein Haus in Erftstadt (Rhein-Erft-Kreis) durchsuchen wollten. Auch als die Tür aufgerammt war, soll er nochmal gefeuert haben.

Davon ist die Staatsanwaltschaft in der Anklage gegen Albert S. (57) überzeugt. Wegen Versuchten Mordes steht das Mitglied des Gremium MC Euskirchen vor dem Kölner Landgericht. Ein brutaler Rocker? Er beteuerte: „Ich wusste nicht, dass es Polizei war. Ich habe Geräusche an der Tür gehört.

Ich war in Panik, auch um meine Frau. Die hätten doch klingeln können. Hätte ich gewusst, dass bei mir durchsucht wird und nicht meine Gegner mich töten wollen, hätte ich doch die Tür aufgemacht.“
Panische Angst habe er am Tattag am 21. November 2018 vor Mitgliedern eines anderen Rockerclubs gehabt. Der Hintergrund: Rocker des Gremium Euskirchen sollen eine Party des MC Pegasus Mechernich (Kreis Euskirchen) gestürmt haben. Dabei sollen vier Männer, Angehörige eines weiteren als gewalttätig bekannten Clubs, verletzt worden sein. Auch das Clubheim des Gremium MC in Euskirchen wurde durchsucht. „Mein Präsident hatte mir gesagt, dass mein Kennzeichen denen bekannt ist“, so der Mann.

Am Rockerzoff will Albert S. aber nicht beteiligt gewesen sein. Security Chief sei er im Gremium Club gewesen, habe Streit geschlichtet: „Ich bin gegen Gewalt.“ Er will nicht gewusst haben, dass auch Scharfe Munition in der Waffe war. Die hatte er laut eigener Aussage am Tattag einem Rocker-Kumpel bei einem Treffen im Clubheim weggenommen: „Er sagte, da sind nur Platzpatronen drin.“

Er habe immer darauf geachtet, dass es im Club keine Waffen und Drogen gibt.
Albert S. ist gesundheitlich schwer angeschlagen, kann sich immer nur kurz neben Verteidigerin Isabell Schemmel setzen, geht hinter der Anklagebank herum. Er leidet unter den Folgen eines Arbeitsunfalls als Gerüstbauer – und des SEK-Einsatzes. Er erlitt Rippenbrüche, kam wegen Komplikationen auf die Intensivstation. Auch ein Nerv im Oberschenkel wurde verletzt, verursacht starke Schmerzen. Der Prozess ist auf zehn Verhandlungstage angesetzt.


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