Kölner Bandido schoss auf Hells Angel

Im weißen Hemd wird Hasan Y. (26) in den Saal 2 des Kölner Landgerichts geführt. Er lächelt freundlich, begrüßt seine Verteidiger Christof Miseré, Martin Bücher und Jordana Wirths. Gleich drei Anwälte vertreten den Kölner Bandidos Rocker.

Auftakt im Prozess um eine Rocker-Schießerei. Es geht um Versuchter Mord. Im Dezember sollen Hassan Y. und ein unbekannter Mittäter auf der Kölner Zoobrücke auf das Auto eines Kölner Hells Angels Mitglied  gefeuert und den Fahrer lebensgefährlich verletzt haben.

Es war wohl eine Verwechslung!
Das Opfer (21) hatte sich in einer Shisha-Bar in Buchforst den Golf nur geliehen, wollte mit einem Kumpel schnell zu McDonald’s.

Zwei Schüsse trafen den jungen Mann. Einer durchschlug Hüfte, Darm und Harnblase. Er wurde durch eine Notoperation gerettet.

War es ein Racheakt? Hasan Y. schwieg am Dienstag. Sein Anwalt Martin Bücher erklärte, dass die Verteidigung erst Einsicht in die Ermittlungsakten über eine Schießerei wenige Wochen vorher haben will.

Da sollen Kölner Hells Angels auf eine Bar in Kalk geschossen und Kölner Bandidos  zurückgefeuert haben. An beiden Tatorten sollen Projektile aus der Magnum gefunden worden sein, aus der der Bandidos Rocker laut Anklage geschossen haben soll.

Das Opfer als Zeuge: „Es gab einen Knall. Ich dachte, ein Reifen ist geplatzt. Dann konnte ich mein Bein nicht mehr bewegen.“ Er habe einen weißen Mercedes gesehen, der an ihm vorbeifuhr.

Er könne sich nicht erklären, was da geschehen sei: „Vielleicht war ich zur falschen Zeit im falschen Auto“, sagte er leise. Dass der Besitzer des Golfs GTI ein Hells Angels Mitglied ist, habe er nicht gewusst.

Der Prozess ist auf fünf Verhandlungstage bis zum 25. Oktober angesetzt.


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