Die Mitgliederzahlen stagnieren bei Bandidos, Hells Angels und Freeway Riders in NRW. Doch es gibt mehr lokale Gruppen.
In den umstrittenen Rockerclubs in Nordrhein-Westfalen stagniert zwar die Zahl der Mitglieder, teilweise ist sie sogar gesunken. Doch bei Bandidos, Freeway Riders und Hells Angels wächst die Zahl der örtlichen Abteilungen – Chapter oder Charter genannt. Das geht aus aktuellen Zahlen vor, die das Landeskriminalamt NRW auf Anfrage nennt.
Für die Experten sind die auf den ersten Blick widersprüchlichen Zahlen erklärbar. Sie sind offensichtlich ein Zeichen für die Macht- und Gebietsansprüche der so genannten „Outlaw Motorcycle Gangs“ (OMCGs), die diese nach LKA-Einschätzung auch mit Gewalt und Gesetzesbrüchen durchsetzen wollen. Daher stehen sie auch erklärtermaßen im Fokus der Ermittler in NRW.
Bei den Freeway Riders mit Hauptsitz in Hagen geht das LKA NRW mit Stand 31. Dezember 2019 von 29 örtlichen Chartern aus – in etwa die gleiche Zahl wie bei der Erhebung zuvor. Gravierender hingegen ist die Entwicklung bei den Hells Angels MC (plus drei Charter) und insbesondere bei den Bandidos (sieben Chapter). „Die Anzahl der Mitglieder hat sich nicht signifikant geändert, da von diesen OMCGs bei Neugründungen regelmäßig erfahrene Clubangehörige in die neuen Chapter oder Charter transferiert werden“, so LKA-Sprecher Andre Faßbender. „Dieses Verhalten der beiden dient ganz offensichtlich der Erhaltung beziehungsweise Ausweitung ihrer vermeintlichen, selbst definierten Gebietsansprüche gegenüber konkurrierenden Gruppierungen.“ Bei den anderen „Outlaw Motorcycle Gangs“ sei ein derartiges Verhalten im vergangenen Jahr in diesem Ausmaß nicht feststellbar gewesen.
NRW: Bandidos bleiben Nummer 1, Freeway Riders auf Platz 2
Die „Rangfolge“ der Rockerclubs in NRW sieht nach den Erkenntnissen des LKA mit Stand 31. Dezember 2019 so aus:
1. Bandidos MC: ca. 820 Mitglieder in 27 Chapter
2. Freeway Riders MC: ca. 390 Mitglieder in 30 Chapter
3. Gremium MC: ca. 360 Mitglieder in 8 Chapter
4. Hells Angels MC: ca. 280 Mitglieder in 19 Charter
5. Outlaws MC: ca. 110 Mitglieder in 7 Chapter
6. Brothers MC: ca. 110 Mitglieder in 7 Chapter
Ruhrgebiet ist weitgehend in der Hand der Bandidos
Die Bandidos MC seien im gesamten Ruhrgebiet von Duisburg bis hinter Dortmund mit zahlreichen Chartern vertreten, so Andre Faßbender. „Schwerpunkt des Hells Angels MC ist die Rheinschiene von Dinslaken über Krefeld und Düsseldorf bis Köln.“
Die Rockerszene in NRW war erst am Dienstag wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt: Mit rund 240 Beamten hatte die Polizei in sechs Städten Wohnungen durchsucht, sieben Männer festgenommen und unter anderem auch in Dortmund mit einem Rollpanzer ein Grundstück im gut-bürgerlichen Holzen gestürmt. Ziel waren Männer, die nach Ansicht der Ermittler zur Führungsebene der Bandidos in Nordrhein-Westfalen gehören.
Sie sollen Befehle bis hin in die örtlichen Gliederung gegeben haben, die zu Straftaten, insbesondere zu Verstößen gegen das Waffengesetz geführt haben. Die Aktion war das Ergebnis der Ermittlungen im so genannten Hagener Rockerkrieg. Dort liefern sich die Freeway Riders und die Bandidos seit einiger Zeit einen Kampf um Macht- und Gebietsansprüche. Es war zu zum Teil blutigen Auseinandersetzungen auf offener Straße gekommen.
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In den umstrittenen Rockerclubs in Nordrhein-Westfalen stagniert zwar die Zahl der Mitglieder, teilweise ist sie sogar gesunken. Doch bei Bandidos, Freeway Riders und Hells Angels wächst die Zahl der örtlichen Abteilungen – Chapter oder Charter genannt. Das geht aus aktuellen Zahlen vor, die das Landeskriminalamt NRW auf Anfrage nennt.
Für die Experten sind die auf den ersten Blick widersprüchlichen Zahlen erklärbar. Sie sind offensichtlich ein Zeichen für die Macht- und Gebietsansprüche der so genannten „Outlaw Motorcycle Gangs“ (OMCGs), die diese nach LKA-Einschätzung auch mit Gewalt und Gesetzesbrüchen durchsetzen wollen. Daher stehen sie auch erklärtermaßen im Fokus der Ermittler in NRW.
Bei den Freeway Riders mit Hauptsitz in Hagen geht das LKA NRW mit Stand 31. Dezember 2019 von 29 örtlichen Chartern aus – in etwa die gleiche Zahl wie bei der Erhebung zuvor. Gravierender hingegen ist die Entwicklung bei den Hells Angels MC (plus drei Charter) und insbesondere bei den Bandidos (sieben Chapter). „Die Anzahl der Mitglieder hat sich nicht signifikant geändert, da von diesen OMCGs bei Neugründungen regelmäßig erfahrene Clubangehörige in die neuen Chapter oder Charter transferiert werden“, so LKA-Sprecher Andre Faßbender. „Dieses Verhalten der beiden dient ganz offensichtlich der Erhaltung beziehungsweise Ausweitung ihrer vermeintlichen, selbst definierten Gebietsansprüche gegenüber konkurrierenden Gruppierungen.“ Bei den anderen „Outlaw Motorcycle Gangs“ sei ein derartiges Verhalten im vergangenen Jahr in diesem Ausmaß nicht feststellbar gewesen.
NRW: Bandidos bleiben Nummer 1, Freeway Riders auf Platz 2
Die „Rangfolge“ der Rockerclubs in NRW sieht nach den Erkenntnissen des LKA mit Stand 31. Dezember 2019 so aus:
1. Bandidos MC: ca. 820 Mitglieder in 27 Chapter
2. Freeway Riders MC: ca. 390 Mitglieder in 30 Chapter
3. Gremium MC: ca. 360 Mitglieder in 8 Chapter
4. Hells Angels MC: ca. 280 Mitglieder in 19 Charter
5. Outlaws MC: ca. 110 Mitglieder in 7 Chapter
6. Brothers MC: ca. 110 Mitglieder in 7 Chapter
Ruhrgebiet ist weitgehend in der Hand der Bandidos
Die Bandidos MC seien im gesamten Ruhrgebiet von Duisburg bis hinter Dortmund mit zahlreichen Chartern vertreten, so Andre Faßbender. „Schwerpunkt des Hells Angels MC ist die Rheinschiene von Dinslaken über Krefeld und Düsseldorf bis Köln.“
Die Rockerszene in NRW war erst am Dienstag wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt: Mit rund 240 Beamten hatte die Polizei in sechs Städten Wohnungen durchsucht, sieben Männer festgenommen und unter anderem auch in Dortmund mit einem Rollpanzer ein Grundstück im gut-bürgerlichen Holzen gestürmt. Ziel waren Männer, die nach Ansicht der Ermittler zur Führungsebene der Bandidos in Nordrhein-Westfalen gehören.
Sie sollen Befehle bis hin in die örtlichen Gliederung gegeben haben, die zu Straftaten, insbesondere zu Verstößen gegen das Waffengesetz geführt haben. Die Aktion war das Ergebnis der Ermittlungen im so genannten Hagener Rockerkrieg. Dort liefern sich die Freeway Riders und die Bandidos seit einiger Zeit einen Kampf um Macht- und Gebietsansprüche. Es war zu zum Teil blutigen Auseinandersetzungen auf offener Straße gekommen.
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