Hells Angels Gründer in Bremen beerdigt

Starke Männer in Lederjacken schieben ganz still einen weißen Sarg zum frisch ausgehobenen Grab.

Sowohl die Männer als auch die Aufschrift auf dem Sarg lassen erahnen: Hier wird kein Normalo beerdigt. Spätestens bei einem Blick auf schwer bewaffnete Polizisten, die sich im Hintergrund halten, ist klar: Ein Hamburger Hells Angels Rocker ist gestorben.

Abschied von Ur-Hells Angel Rainer Kopperschmidt, Kampfname „Blues“.
Am 16. März 1973 gründete Kopperschmidt mit Mario Amtmann (†65, starb 2017) die Bloody Devils in Hamburg, daraus entstand dann das erste Hells Angels Charter in Deutschland, die
Hells Angels Hamburg.

Laut Legende jettete Rainer „Blues“ Kopperschmidt 1972 in die USA, holte sich dort die Gründungsgenehmigung von Ober-Höllenengel Sonny Barger. Blues starb Ende Juni im Alter von 69 Jahren in Bremen.

In den 70er-Jahren kontrollierten Kopperschmidt und seine Gang den Gastro-Kiez der Hansestadt – unter anderem durch Schutzgelderpressung. Das Charter wurde in den 80er-Jahren verboten, Kopperschmidt landete zeitweise im Knast.

Zu der Trauerfeier auf dem Friedhof im Bremer Stadtteil Walle kamen Hells Angels Brüder aus ganz Deutschland, um von Blues Abschied zu nehmen. Unter den Trauernden waren auch Rocker Andree Pröhl aus Bremen sowie auch Ex-Rotlichtgröße Kalle Schwensen aus Hamburg.

In einem weißen Sarg mit der Aufschrift „Blues HAMC Harbor City“ und „Filthy Few“ (‚die wenigen Dreckigen‘, Träger dieses Abzeichens sollen einen Mord begangen haben oder daran beteiligt gewesen sein ) wurde Rainer Kopperschmidt beigesetzt

Wegen des Corona-Virus war die Zahl der Teilnehmer bei Trauerfeiern allerdings auf 400 Personen begrenzt.

Brav hielten sich die Trauernden an die Corona-Regeln und auch an das seit 2017 bestehende Kuttenverbot, so konnte die Trauerfeier ohne Zwischenfälle abgehalten werden.


Germany - MRB.

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