Kopfgeld auf Miami Gianni ausgesetzt

Die Geschichte von Jan Sander alias Miami Gianni bietet genug Stoff für einen Kriminalroman. Wurde nun ein Kopfgeld auf den ehemaligen Insassen der JVA Werl ausgesetzt?

Sechs Jahre lang saß die ehemalige Hamburger Rotlichtgröße im Hochsicherheitstrakt der JVA Werl in Einzelhaft ab, bei „menschenunwürdigen Bedingungen“, wie er selber im vergangenen Jahr der Zeitung „Hamburger Morgenpost“ erzählt hat. Zu dem Zeitpunkt war der 42-Jährige schon Polizei V-Mann geworden. Mittlerweile soll die niederländische Rockerbande Satudarah MC ein Kopfgeld auf Sander ausgesetzt haben – von 100 000 Euro berichtet die „Morgenpost“.

Von Beginn: „Miami-Gianni“ wurde auf dem Hamburger Kiez zu einer „großen Nummer“, nach einigen Auseinandersetzungen mit Schusswaffen – dabei soll er auch verletzt worden sein – zog es Jan Sander vor, Hamburg zu verlassen. Er machte Karriere erst beim Gremium MC Bosporus West, wechselte dann zum Satudarah MC, wurde Vize-Präsident des Satudarah MC Duisburg. Da war der muskelbepackte Ex-Häftling, auf seiner Facebook-Seite „Miami Gianni Offiziell“ https://de-de.facebook.com/miamigiannioffiziell gibt es sogar ein Bild von einem Sportfest der Werler JVA, nach eigener Aussage schon V-Mann für das Landeskriminalamt Hamburg. Später soll Sander die niederländischen Rocker für die Kollegen des LKA NRW bespitzelt haben. Laut „Morgenpost“ hat Sander 2013 einen Anschlag auf ein Hells Angels Bordell verhindert. Sander zufolge soll sogar eine Panzerfaust im Spiel gewesen sein. Die Polizei verhinderte den Anschlag. Alles war gut, bis „Miami-Gianni“ einen Fehler machte, der ihn jahrelang in die Werler JVA führte.

Verhängnisvoller Fehler
Im Streit um den Preis für eine Motorrad-Reparatur griff Sander zur Pistole, bedrohte und beraubte den Mechaniker, den er selber engagiert hatte, weil dieser nicht schnell genug gearbeitet haben soll. „Miami-Gianni“ wurde vom V-Mann der Polizei zum JVA-Insassen. Seine kriminelle Vergangenheit bescherten Sander sechs Jahre Knast. Am 31. Oktober 2019 wurde er entlassen – seit dem sucht Sander die Öffentlichkeit, posiert für „Morgenpost“ und „Bild“, will aber auch schon beim Fernsehsender RTL gedreht haben, wie er auf seiner Facebook-Seite mitteilt.

Belohnung sei zu hoch“
Die Vergangenheit holt „Miami-Gianni“ ein, laut „Morgenpost“ soll derjenige, der Sander umlegt und ihm einen Finger mit „Satudarah Tätowierung“ abschneidet, 100 000 Euro von den Rockern erhalten. Gegenüber der „Morgenpost“ sagte Sander, dass er von der Belohnung gehört habe, die Summe aber halte er für zu hoch.


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