Polizei ermittelt weiter gegen Hells Angels


Weitere Spuren im Fall der Ermordung eines Leipziger United Tribuns Mitglied. Viereinhalb Jahre nach den tödlichen Schüssen am Otto-Runki-Platz in Leipzig hat die Mordkommission am Mittwoch ein Haus in Lützschena unter die Lupe genommen.

Auf richterliche Anordnung hin wurde am Vormittag mit Hilfe der Feuerwehr unter anderem ein Dachboden genau durchsucht, so eine Polizei Sprecherin.

Hintergrund sind Ermittlungen gegen weitere Mitglieder der Hells Angels Leipzig wegen der Ermordung eines United Tribuns Leipzig Mitglieds am 25. Juni 2016 an der Eisenbahnstraße.

In einem ersten Mordprozess waren 2019 vier Mitglieder der Hells Angels wegen Mordes und versuchten Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.

Im vergangenen Jahr nahm die Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungen auf.

Der 25. Juni 2016 auf der Eisenbahnstraße in Leipzig: Am Vormittag zeigt sich der spätere Todesschütze Stefan S. mit Hells Angels Kutte auf der Eisenbahnstraße. Soren O., Chef der mit den Hells Angels verfeindeten United Tribuns, bleibt dies nicht verborgen.

Er erteilt Stefan S. ein Verbot für das Betreten der Eisenbahnstraße. Wenige Stunden später kehrt Stefan S. mit 14 seiner Bandenmitglieder zurück – schwer bewaffnet. Es fallen die tödlichen Schüsse.

United Tribuns Anwärter Veysel A. (27) bricht schwer verletzt zusammen, stirbt später in der Klinik. Zwei weitere Tribuns, unter ihnen der Vize der Leipziger Tribuns Soren O., werden schwer verletzt. Die Polizei kann den Leipziger Stefan S. als mutmaßlichen Todesschützen ermitteln und festnehmen.

Neben ihm werden auch der ehemalige Chef der Leipziger Hells Angels, Marcus Matz, sowie die beiden Angels Rocker Frank M. und Ference B. des gemeinschaftlichen Mordes beschuldigt. Die drei sollen nach den Schüssen auf das Opfer eingetreten haben.

Hells Angels Chef Marcus Matz hatte sich kurz nach der Tat noch selbst gestellt, war auf Antrag der Staatsanwaltschaft Leipzig aber wieder freigelassen worden. Ein Skandal: Die Justiz war davon ausgegangen, dass Matz nicht geschossen hatte. Eine Fehleinschätzung – der Charter-Boss tauchte unter, als sich die Vorwürfe gegen ihn erhärteten.

Es wurde Monate nach der Justizpanne erneut – diesmal öffentlich – nach Marcus Matz gefahndet. Im Januar 2017 stürmte eine Spezialeinheit der Bundespolizei das Clubhaus der Hells Angels Wien, nahm dort den Leipziger fest. Er war verraten worden.

Das Gericht verurteilte vier Mitglieder der Hells Angels 2019 zu lebenslanger Haft – wegen gemeinschaftlichen Mordes und zweifachen versuchten Mordes!


Germany - MRB.

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