Bandidos Chef hält Justiz zum Narren

 

Kölner Bandidos Präsident Aykut Öztuna (34) war nach einer Schießerei mit einem Rivalen der Hells Angels Köln im September 2020 verurteilt worden. Wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz bekam er zweieinhalb Jahre. Die Haft sollte er im offenen Vollzug in der JVA Euskirchen absitzen.

Dort hätte der Rocker eigentlich Anfang Juni einfahren müssen. Doch Aykut Ö. erschien nicht.

Der Rocker soll sich mit fadenscheinigen Argumenten vor dem Knast gedrückt haben. Demnach soll sein Verteidiger bei der Staatsanwaltschaft mehrere schriftliche Anträge eingereicht haben, damit sein Mandant nicht einfährt.

Angeblich sei Aykut Ö. Ehefrau schwanger. Angeblich sei der Rocker an Corona erkrankt. Angeblich müsse der Rocker sein Haus in der Türkei verkaufen. Der vierte Anti-Knast-Antrag war besonders dreist: Der Rocker sei verhindert, weil er einen Hexenschuss erlitten habe!

Ein Ermittler: „Der hat uns die ganze Zeit veräppelt.“ Doch erst nach dem Hexenschuss-Antrag zog die Justiz entnervt die Reißleine – und erließ einen Haftbefehl gegen den Bandidos Chef.

Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, bestätigte gegenüber BILD die Maßnahme: „Da Herr Ö. seine Haftstrafe nicht antrat, wird er mit Vollstreckungshaftbefehl gesucht. Und es wird geprüft, ob der Verurteilte europaweit zur Fahndung ausgeschrieben wird.“

Der Grund hierfür: Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 34-Jährige inzwischen aus dem Staub gemacht hat. Aykut Ö. soll bei Bandidos in Spanien untergetaucht sein.

Wird er geschnappt, „muss er die zweieinhalbjährige Haftstrafe dann nicht im offenen, sondern geschlossenen Vollzug verbüßen“, so Oberstaatsanwalt Bremer.

Germany - MRB.

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