Verfahren gegen Frank Hanebuth eingestellt

 

Hat Frank Hanebuth Präsident der Hells Angels Hannover einen Gast vor der Tür eines Steintor Clubs geschlagen? Polizisten erinnern den Tathergang vor Gericht anders, und selbst das Opfer ist sich nicht mehr sicher. Am Ende stellt das Gericht dieses Verfahren ein – doch ein weiterer Prozess steht noch aus.

Da muss auch Rotlichtkönig Frank Hanebuth (56) lächeln: Beim Prozessauftakt im Amtsgericht Hannover – es geht um eine Schlägerei vor der Tür einer Lokalität im Steintor-Kiez –sagen Polizisten übereinstimmend aus, dass der Rocker-Chef Hanebuth nicht der Schläger sei, als der er in dem Verfahren beschuldigt wird. Selbst das Opfer kann sich vor Gericht nicht sicher an seinen Peiniger erinnern.

Frank Hanebuth ist zusammen mit Ali S. (35) wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung angeklagt. S. soll zudem noch tätlichen Widerstand gegen Polizisten geleistet haben. Das alles soll sich am 18. Oktober 2020 zugetragen haben. Eine Streife kam da zufällig am Steintor vorbei. Die Beamten beobachteten, wie ein Gast an der Tür des Clubs „Havanna“ in die Nische am Eingang zur Spielothek in der Scholvinstraße/Am Marstall „aktiv zurückgeschoben“ wurde, so beschreibt ein Polizist (29) die Ereignisse.

Als das 28-Jährige Opfer von einem glatzköpfigen Mann geschlagen wurde, gingen zwei Beamte dazwischen. Etwa 15 bis 20 Männer hätten das Geschehen abgeschirmt, sagte ein Polizist (29). Zusammen mit seiner Kollegin (32) mussten sie Schlagstöcke einsetzen, um zu dem Opfer durchzudringen.

In dem Pulk waren laut der Zeugen auch Rockerchef Frank Hanebuth und Ali S. In dem tumultartigen Geschehen habe zuerst S. nach dem Schlagstock des Kollegen gegriffen, dann legte Hanebuth auch Hand an den Schlagstock der Polizistin, so wird es vor Gericht geschildert. Die uniformierten Polizisten seien plötzlich von zehn bis zwölf Türstehern umringt gewesen. „Ich habe mich nicht wohl gefühlt“, so beschreibt der beteiligte Beamte (29) die Situation. Es sei Reizgas eingesetzt worden, Verstärkung war schnell vor Ort.

Der Streit im Steintor hatte sich daran entzündet, dass das spätere Opfer nicht in den Club Havanna gelassen wurde. Der junge Mann sei betrunken gewesen. Das Ganze sei eskaliert. So scheint es auch, Frank Hanebuth zu sehen. Er nickt zustimmend der Aussage der Polizistin (32) zu, als sie die Situation während des Tumults beschreibt und sagt: „Die Türsteher kamen hinzu gelaufen, um ihren Kollegen zu unterstützen.“

Zu Beginn des Prozesses verweigern die Angeklagten Hanebuth und S. die Aussage. Der Verteidiger des Rockerchefs, Professor Michael Nagel (Lehrauftrag an der Leibniz-Universität; er erwirkte den Freispruch für Alt-Bundespräsident Christian Wulff im Verfahren um Vorteilsnahme) kündigt an, nötigenfalls noch 15 weitere Zeugen zu laden. „Es waren schließlich bis zu 50 Personen vor Ort“, sagt er. Er findet die Anklage nicht haltbar. Aus den Ermittlungsergebnissen lasse sich der Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung nicht ableiten. Im Vorfeld hatten die Angeklagten bereits die ergangenen Strafbefehle abgelehnt. Deshalb kam es zur Verhandlung. Hanebuth sollte mit sechs Monaten Haft auf Bewährung bestraft werden.

Und die wichtige Frage: Wer war denn jetzt tatsächlich der Schläger? Sie bleibt unbeantwortet. Hanebuth jedenfalls war es nach Auffassung des Gerichts nicht. Folgerichtig wird dieses Verfahren eingestellt. In anderer Sache könnte Hanebuth allerdings bald erneut vor Gericht erscheinen. Am Landgericht ist ein Berufungsverfahren wegen Beihilfe zur Körperverletzung und Nötigung anhängig. Der Rockerchef will die Geldstrafe aus der ersten Verhandlung nicht akzeptieren.

Germany - MRB.

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