Kölner Bandidos Chef verhaftet

 



Der ehemalige Kölner Bandidos Präsident Aykut Öztuna ist in Begleitung deutscher Polizisten aus Spanien nach Deutschland ausgeflogen worden. Dies bestätigte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage. Der 34-jährige Bandidos Chef war mit internationalem Vollstreckungshaftbefehl gesucht worden, nachdem er in Köln zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden, aber nicht zum Haftantritt erschienen war. Jetzt sitzt der Rocker in der JVA Remscheid und muss seine reguläre Gefängnisstrafe absitzen.

Nach Informationen soll Aykut Ö. zuletzt in einer luxuriösen Wohnanlage in Marbella gelebt haben. Dort hätten spanische Fahnder ihn am 20. Oktober bei einer Razzia wo 11,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt wurden zusammen mit dem belgischen Bandidos Präsidenten festgenommen. Bereits im August wurde Aykut Öztuna von der spanischen Polizei verhaftet, kam danach aber unter Auflagen wieder auf freien Fuß und tauchte erneut unter. Nun scheint seine Flucht endgültig beendet zu sein.

Die Gefängnisstrafe in Köln hatte Aykut Öztuna kassiert, weil er sich im Januar 2019 mit einem Mitglied der verfeindeten Rocker der Hells Angels Köln einen Schusswechsel auf der Altenberger Straße hinter dem Hauptbahnhof geliefert hatte. Die Strafe sollte der Rocker eigentlich am 1. Juni antreten, im gelockerten offenen Vollzug in der JVA Euskirchen. Mit mehreren Anträgen hatte er, der nicht in Untersuchungshaft saß, den Haftantritt ohnehin schon um Wochen hinausgezögert und damit offenbar die Justiz genarrt. So soll er einen Hausverkauf, eine Corona-Infektion und schließlich einen Hexenschuss als Hinderungsgrund angegeben haben. Als er dann zum anberaumten Termin nicht erschienen war, erging ein internationaler Haftbefehl.

Seine monatelange Flucht dürfte sich für den 34-Jährigen nun als Bumerang erweisen. Denn die weitere Chance auf den sogenannten offenen Vollzug mit Ausgang und der Möglichkeit, normal zu arbeiten, hat er sich wohl verbaut. Nach einer Festnahme sei „davon auszugehen, dass er seine Haftstrafe im geschlossenen Vollzug verbüßen muss“, hatte die Staatsanwaltschaft Köln bereits angekündigt.

Zuvor hatte der Rocker mit seiner Familie im Rheinauhafen gelebt. Um das Luxus-Leben zu finanzieren, hatte seine Ehefrau eine Scheinbeziehung mit einem Geschäftsmann aus der Schweiz geführt und diesen ausgenommen. Der Mann war davon ausgegangen, Vater von Zwillingen geworden zu sein und unterstützte die Frau mit mehreren Hunderttausend Euro. In Wirklichkeit war Aykut Ö. der Vater. Seine Ehefrau war dafür zu zwei Jahre Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Germany - MRB.

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