Rockerkrieg Aktuell in Duisburg

 

Am Abend eskalierte ein Rockerkrieg in Duisburg mit fast 100 Männern. Schüsse fielen, mindestens vier Menschen wurden schwer verletzt.

Um 20.40 Uhr kam es am Hamborner Altmark in Duisburg wie aus dem Nichts zu tumultartigen Szenen. Offenbar hatten sich größere Gruppen von Männern verabredet. Nach Informationen sollen sie geplant haben, verfeindete Rocker der Hells Angels Duisburg zur Rede zu stellen.

Innerhalb kürzester Zeit gerät die Lage außer Kontrolle. Plötzlich hallen Schüsse, immer wieder feuern Männer auf ihre Widersacher. Mindestens vier werden getroffen, sind schwer verletzt. Als die Polizei kurz darauf Spuren sichert, liegen mehr als zwanzig Patronenhülsen auf dem Pflaster. Ein BMW ist von Einschüssen zersiebt.

Videos von Augenzeugen und Anwohner zeigen die Dramatik der Lage: Kreuz und quer rennen Menschen über den Platz, immer wieder sind weitere Schüsse zu hören.

Am Abend bestätigt Polizeisprecherin Miriam Url: „Es sind Schusswaffen eingesetzt worden. Die Auseinandersetzung hat vier Verletzte gefordert.“ Vor allem an Armen und Beinen seien die Opfer verletzt, so Polizeisprecher Stefan Hausch.

Ein seit wenigen Tagen schwelender Zoff soll die Lage herbeigeführt haben. Es soll sich um eine heftige Auseinandersetzung zwischen Hells Angels Duisburg Charter handeln. Nach Informationen wurde kürzlich ein Libanese aus dem Club geworfen, weil er Rocker-Brüder bei der Polizei angeschwärzt habe. Der Mann schäumte vor Wut über die Demütigung, beleidigte und beschimpfte den verantwortlichen Hells Angels Präsident und verlangte eine Aussprache.

Zu der es schließlich in den Abendstunden des Mittwochs auch kam – mit blutigem Verlauf. Nach wenigen Minuten sprachen Waffen statt Worte. Aus welchem Lager geschossen wurde und zu welcher Gruppierung die Verletzten gehören, ist noch unklar. Fakt ist, dass jede Seite mit mehr als 40 Mann angerückt war.

15 Verdächtige konnte die Polizei mittlerweile festgenehmen und ins Gewahrsam bringen. Ob Tatwaffen sichergestellt wurden, ist noch nicht bekannt.

Die Lage angespannt, es werden gerade weitere Einsatzmaßnahmen vorbereitet. Es gab auch Anreisen aus anderen Ruhrgebietsstädten, dort gab und gibt es weitere Zusammenrottungen. Mindestens einige Beteiligte sind dem Saado Clan und dem Rocker-Milieu zuzurechnen.

Alexander Dierselhuis, der neue Duisburger Polizeipräsident und ausgewiesener Clan-Experte, hat, als er von dem Vorfall hörte, seine Dienstreise zu einer Tagung der deutschen Polizeipräsidenten unterbrochen, und will sich im Laufe des Donnerstags äußern.

Germany - MRB.



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